Rhinophonie ist eine Störung der Stimm- und Sprechfunktionen, die umgangssprachlich „Näseln“ genannt wird. Kennzeichen der Rhinophonie ist eine Störung der Nasenresonanz, durch die sowohl der Klang der Stimme als auch die Artikulation (Aussprache) verändert und beeinträchtigt sind. Wenn bestimmte Einzellaute gar nicht oder nur unvollständig gebildet werden können, wird die Störung auch als Rhinolalie bezeichnet. Je nach Schweregrad kann eine Rhinophonie zur völligen Unverständlichkeit der gesprochenen Sprache führen.
Generell wird zwischen offenem und geschlossenem Näseln unterschieden. Beim offenen Näseln (Rhinophonia aperta) schließt das Gaumensegel (Velum) den Mund- und Nasenraum nicht vollständig gegeneinander ab, so dass beim Reden zu viel Luft durch die Nase entweicht. Dadurch entsteht der nasale Sprachklang. Gaumenspalten (z. B. angeborene Lippen-Kiefer-Gaumenspalte) zählen zu den häufigsten Ursachen für diese Form der Rhinophonie.
Beim geschlossenen Näseln (Rhinophonia clausa) entweicht beim Sprechen bzw. Artikulieren zu wenig Luft durch die Nase. Die Sprache klingt dann, als sei die Nase verstopft oder werde zugehalten. Auch bei dieser Form des Näselns funktioniert das Gaumensegel nicht so, wie es sollte. Die Nasallaute (im Deutschen n, m und ng) können nicht oder nicht richtig gebildet werden.
URSACHEN DER RHINOPHONIE
Eine Rhinophonie oder Nasalitätsstörung kann organische oder funktionelle Ursachen haben. Zu den funktionellen Ursachen gehören unter anderem:
- die Nachahmung ungünstiger bzw. unkorrekter Sprechweisen,
- nachlässiges Artikulieren (verwaschene Sprache, Nuscheln, „Verschleifen“ der Konsonanten) sowie
- das Beibehalten bzw. Andauern der Störung nach dem Abklingen/Beseitigung ihrer Ursachen (z. B. einer Infektion oder Lähmung).
Organische Ursachen für eine Rhinophonie können sein:
- angeborene Fehlbildungen der Lippen, des Kiefers, des Gaumens und Gaumensegels,
- Verletzungen und Traumen,
- Infektionen,
- Operationen bzw. OP-Folgen,
- Erkrankungen der Nase bzw. der Nasennebenhöhlen,
- Erkrankungen des Mundes oder der Zähne,
- Gewebewucherungen (z. B. Polypen, Tumore),
- degenerative Erkrankungen sowie
- neurologische Erkrankungen.
LOGOPÄDIE BEI RHINOPHONIE UND NÄSELN
Zur Therapie der Rhinophonie kann Ihr Arzt Ihnen eine logopädische Sprech- und Stimmtherapie verordnen. Je nach Ihrem individuellen Befund, Ihrer Vorgeschichte und den Therapiezielen kommen verschiedene Behandlungen bzw. Behandlungsschwerpunkte in Frage, etwa:
- konservative Behandlung der auftretenden Sprech-, Sprach oder Artikulationsstörungen,
- Atemübungen bzw. Atemtherapie zur Verbesserung der Atemfunktion und Sprechatmung,
- Stimmtherapie zur Verbesserung/Normalisierung des Stimmklangs,
- Wahrnehmungsschulung (z. B. Hörtraining, Achtsamkeitstraining),
- Motoriktraining, z. B. der Mund- und Gesichtsmuskulatur (orofaciales Gleichgewicht), Körperhaltung, Bewegungsübungen sowie
Für jeden Menschen ist es wichtig, sich verständlich ausdrücken und verstanden werden zu können. Mit der Unterstützung Ihres Logopäden bauen Sie Ihre Sprech- oder Artikulationsstörung ab oder lernen, wie Sie alltägliche Einschränkungen kompensieren und gelassener damit umgehen. So steigern Sie Ihre Kommunikationsfähigkeiten und damit Ihr Wohlbefinden und Ihre gesamte Lebensqualität.
Therapieraum Essen
Praxis für Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie für Kinder und Erwachsene
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